Schlagwort-Archiv: Ausbildung

„Archivar ist ein spezieller Beruf mit einer speziellen Ausbildung“

Zitat von Dr. Max Plassmann (Historisches Archiv der Stadt Köln) aus dem Blogbeitrag „Jobs für Historiker“ von Daniela Lukaßen (Wissenschaftsladen Bonn):

"Die Anforderungen an angehende Archivare seien hoch, erklärt Plassmann. Kommunikationstalent, aber auch die Fähigkeit, alleine für sich zu arbeiten und Akten für sich zu erschließen, seien gefragt. Mit dem Bild des einsamen Archivars, der mutterseelenallein in seinem stillen Kämmerlein sitzt und bis zu beiden Ohren mit dem Kopf in Büchern stecke, habe die Arbeit trotzdem nichts zu tun. Vielmehr gehe es darum, auch im Team zu arbeiten, sich auszutauschen und Archivmaterial für interessierte Menschen zugänglich zu machen."

Im Beitrag werden die typischen Berufsfelder für Historiker, u.a. auch Archive, vorgestellt.

Archivschüler transkribieren und regestieren Urkunden anhand von Digitalisaten aus Monasterium.net

Auf der Archivschulseite wird über das Projekt berichtet – ein schönes Beispiel für die Nutzung von Web 2.0 in der Lehre bzw. Ausbildung:

„Die Studierenden der Fachhochschullehrgänge haben unter Anleitung von Dr. Gregor Patt in den vergangenen Monaten Transkriptionen und Regesten von bislang unerschlossenen Urkunden des Mittelalters und der Neuzeit angefertigt. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden in der Zeit um Weihnachten in XML-Dateien umgewandelt und elektronisch publiziert.

Bei den bislang bearbeiteten Urkunden handelt es sich in erster Linie um Einzelstücke aus kleineren und mittelgroßen Archiven in Deutschland, Österreich und Tschechien, die Teile ihrer Bestände digitalisiert und über Monasterium.net zugänglich gemacht haben. Monasterium.net ist in Bezug auf die Präsentation und kooperative Erschließung von Urkunden zurzeit die mit Abstand größte Plattform. Hervorgegangen aus einem Digitalisierungsvorhaben niederösterreichischer Kirchen- und Klosterarchive bietet das virtuelle Archiv inzwischen Texte, Regesten und/oder Abbildungen von über 400.000 Urkunden aus Mittelalter und Früher Neuzeit sowie eine Möglichkeit, sich als Internetnutzer an der Erschließung zu beteiligen. Diese Möglichkeit wurde und wird von den Kursen der Archivschule genutzt.“

16 Jahre FaMI – ein Beruf, der den Kinderschuhen entwächst?

von Stefanie Weiß

Seit 1998 gibt es den Beruf des Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMI) in fünf Fachrichtungen. Am häufigsten werden FaMIs im Bereich Bibliothek ausgebildet, gefolgt von Archiv. Nur wenige absolvieren die Spezialisierung Information und Dokumentation. Auszubildende im Bereich medizinische Dokumentation bzw. Bildagentur sind statistisch kaum nachweisbar. Ursprünglich wurden die Berufsinhalte in unterschiedlichen Ausbildungsgängen vermittelt, als Archivassistent, Bibliotheksassistent oder in Thüringen als Dokumentationsassistent. Die Suche nach einem neuen Ausbildungsmodell und nach einem Namen zog sich über mehrere Jahre. Die letztlich gefundene Berufsbezeichnung „Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste“ ist jedoch ein sperriger Titel. Keines der Einsatzgebiete spiegelt sich wider. Sowohl der Auszubildende als auch der Ausbilder müssen die Tätigkeiten und Einsatzgebiete erklären. Allein für das Einsatzgebiet im Medienbereich gibt es unzählige Bezeichnungen wie etwa Mediendokumentar, Archivar, Dokumentar, Informationsdokumentar oder Rechercheur.

Das Zusammenspiel von Theorie (Schule) und Praxis (Ausbildungsbetrieb) ist mit entscheidend für einen qualifizierten Einsatz der Azubis während und nach der Berufsausbildung. Deshalb sollte die Ausbildung schneller auf Veränderungen im Berufsumfeld eingehen. Außerdem müssen Rahmenlehrplan und Berufsverordnung regelmäßig aktualisiert werden.

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„Was bin ich?“ – Das Berufsbild des Archivars/der Archivarin im 21. Jahrhundert

Zweite Gemeinsame Arbeitssitzung auf dem Deutschen Archivtag 2015

Im gut gefüllten Thoma-Saal diskutierten am Freitagnachmittag in der zweiten gemeinsamen Arbeitssitzung die Referenten mit den anwesenden Kongressteilnehmern über Veränderung in unserem Berufsbild. Die Sitzungsleiterin Katharina Tiemann verwies in ihrem Eröffnungsstatement auf vergangene Archivtage mit ähnlichen Diskussionen über Berufsbildveränderungen und die daraus erwachsenden neuen Anforderungen an uns Archivare bzw. die Archivarausbildung.

Karin Schwarz (Potsdam): Alte Aufgaben – neue Fertigkeiten und Kompetenzen, Archivare im digitalen Zeitalter
 Im ersten Vortrag ging die Dozentin an der Fachhochschule Potsdam der Frage nach „Was bin ich?“ bzw. „Steht das Berufsbild durch Einzug des Digitalen im neuen Licht dar?“ Sie fragte: „Ist unser aktuelles Berufsbild noch geeignet für die digitale Zeit?“

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