Empfehlungen der Arbeitsgruppe Notfallvorsorge Kulturgut
Ein Gastbeitrag von Christiane Hoene
Neu erschienen ist das Positionspapier Risiko- und Krisenmanagement in Kulturgut bewahrenden Einrichtungen der seit 2021 bestehenden Arbeitsgruppe Notfallvorsorge Kulturgut. Es soll verdeutlichen: ein fest verankertes Risiko- und Krisenmanagement in Kulturgut bewahrenden Einrichtungen ist ein zentraler Baustein in der Krisenvorsorge. Das Papier fasst einige Grundzüge eines Risiko- und Krisenmanagements zusammen und soll eine Motivation sowie eine argumentative Grundlage gegenüber den Verantwortlichen (z.B. Einrichtungsleitung, Einrichtungsträgern) für eine Bereitstellung von Ressourcen (Personal, Haushaltsmittel, Aus- und Fortbildung) für das Thema Risiko- und Krisenmanagement bieten.
Im Rahmen einer öffentlichen Tagung wird die Rolle der niedersächsischen Archive und ihres Personals in der NS-Zeit untersucht und der Frage nach institutionellen, personellen und sachlich-inhaltlichen Kontinuitäten und Brüchen vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus nachgegangen.
Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) vergibt mit Unterstützung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) Stipendien für Geflüchtete aus der Ukraine. Das Programm spricht Einzelpersonen an, die eigene Vorhaben an den Orten und in Zusammenarbeit mit Archiven und Öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland umsetzen möchten. Die Stipendien werden von September bis Dezember 2022 vergeben. Bibliotheken und Archive sind eingeladen, die Informationen weiterzuleiten und bei Interesse mit dem dbv in Kontakt zu treten. Antragsbeginn ist in der 35. Kalenderwoche. Weitere Informationen: https://www.bibliotheksverband.de/numo-stipendienprogramm-bibliotheken-und-archive-fuer-gefluechtete-aus-der-ukraine
Ein Gastbeitrag von Klaus Nippert (Karlsruher Institut für Technologie)
Unter dem Dach des nestor-Kompetenznetzwerks Langzeitarchivierung hat eine aus Archivarinnen und Archivaren an Hochschulen sowie aus IT-Fachkräften gebildete Arbeitsgruppe den nestor-Archivstandard Archivierung von Studierendendaten aus Fachverfahren entworfen.
Dieser nestor-Archivstandard bestimmt die Verfahrensweise bei der vertrauenswürdigen digitalen Langzeitarchivierung von Informationen zu Studierenden auf der Grundlage des Standards ISO 14721:2012 Offenes Archiv-Informations-System (OAIS). Im Mittelpunkt stehen die Informationen aus den an Hochschulen zur Studierendenverwaltung eingesetzten datenbankgestützten Fachverfahren.
Mit der EU-Datenschutzgrundverordnung und nachfolgenden Bestimmungen zur Handhabung personenbezogener Daten an Hochschulen ist ein dringender Bedarf nach einer zeitnahen und normgerechten Archivierung solcher Informationen entstanden.
Zur Erläuterung und Diskussion des Archivstandards sind alle Interessierten auf einen Workshop eingeladen, der am 12.10.2022 als Online-Veranstaltung stattfindet. Anmeldungen werden bis zum 30.09.2022 per E-Mail an den Einladenden erbeten.
Blue Shield Deutschland hat am 21. März 2022 eine Monitoring-Gruppe eingerichtet, um den aktuellen Stand der Zerstörung von Kulturgütern in der Ukraine durch den russischen Angriff zu dokumentieren. Dazu zählen neben Bibliotheken, Museen und Opernhäusern auch staatliche und nichtstaatliche Archive, die teilweise gezielt angegriffen oder geplündert wurden.
Die Überprüfung der Meldungen gestaltet sich aufgrund der derzeitigen Lage in der Ukraine als schwierig. Blue Shield Deutschland steht diesbezüglich in engem Austausch mit verschiedenen internationalen Organisationen.
Den aktuellen Stand des Monitoring finden Sie hier.
Ein Gastbeitrag von Patryk Szostak (Pilecki-Institut, Berlin)
Das Pilecki-Institut Berlin und die Belarussische Gemeinschaft Razam organisieren in Zusammenarbeit mit der Allianz Ukrainischer Organisationen, der Ukrainischen orthodoxen Kirchgemeinde und mit freundlicher Unterstützung durch das Bundesarchiv eine Spendenaktion mit dem Leitgedanken „ukrainische Archive retten = europäisches Erbe retten!„
Die ersten Hilfslieferungen sind bereits erfolgreich angekommen. Der Weg nach Lviv, Ternopil und Ivano-Frankivsk war freilich nicht einfach, trotzdem ist es uns gelungen, zusammen mit Maksym Ostapenko, die ersten Hilfstransporte zu liefern. Es wurden u.a. säurefreie Kartons und Scanner, die das Bundesarchiv gespendet hatte, zu den Archiven gebracht.
Inzwischen haben wir die aktuellen Bedürfnisse anderer ukrainischer Archive, darunter in Odessa, ermitteln und festlegen können. Die Bedarfsliste finden Sie hier: https://docs.google.com/spreadsheets/d/1aePSZLl…
Sie können die Aktion entweder mit Geld oder mit Sachspenden unterstützen. Geldspenden können auf folgendes Konto getätigt werden: Kontoinhaber: Belarusische Gemeinschaft RAZAM e.V. IBAN: DE84430609671186206001 BIC: GENODEM1GLS, Kreditinstitut: GLS Gemeinschaftsbank eG, Verwendungszweck: SaveArchiv Bei Sachspenden wenden Sie sich bitte an: Maksym Ostapenko oder Natalia Latecka.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir alle erfahren täglich, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine nicht nur eine humanitäre Katastrophe verursacht hat, sondern zur Beschädigung und Zerstörung beweglicher und unbeweglicher Kulturgüter führt. Deshalb rufen wir dazu auf, die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen bei ihrem Engagement zur Erhaltung des Kulturerbes zu unterstützen und Materialien für den Kulturgutschutz vor Ort zu spenden .
Am 21.03.2022 hat die Kulturstaatsministerin Claudia Roth das Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser von der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien (BKM) und dem Auswärtigen Amt (AA) angestoßenen Initiative sind verschiedene Akteure zusammengekommen, um kurzfristig eine deutschlandweite Spenden- und Sammelaktion für Material zum Schutz der Kulturgüter in der Ukraine zu organisieren. Beteiligte sind neben dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) und dem Projekt KulturGutRetter, das durch das DAI, die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) und das Römisch-Germanische Zentralmuseum – Leibniz Forschungsinstitut für Archäologie (RGZM) getragen wird, u. a. Blue Shield Deutschland e.V., die Deutsche Gesellschaft für Kulturgutschutz e.V. (DGKS) und SiLK – Sicherheitsleitfaden Kulturgut (im Rahmen seiner Funktion als Koordinator der Notfallverbünde).
Die Notfallverbünde in Berlin, Dresden, Halle/Saale, Köln, München, Stuttgart und Weimar haben zu diesem Zweck Sammelstellen eingerichtet, an denen Sachspenden abgegeben werden können. Von dort aus wird der Weitertransport an zentrale Sammelstellen und weiter in die Ukraine organisiert. Die Kontaktdaten, Listen der benötigten Materialien und weitere Informationen finden Sie auf der Website Notfallverbund. Wenn Sie Fragen haben, z. B. zu Beschriftung und Verpackung, wenden Sie sich bitte direkt an die jeweilige Sammelstelle.
Wir freuen uns sehr, wenn Sie Materialien als Spenden zur Verfügung stellen können. Sollte es für Sie jedoch unkomplizierter sein, Geldspenden zu tätigen, wenden Sie sich bitte an Blue Shield Deutschland e.V..
Bitte streuen Sie diesen Spendenaufruf auch über Ihre Verteiler und machen ihn über Ihre verschiedenen Kanäle bekannt.
Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Engagement und Ihre Hilfe – mit kollegialen Grüßen
Deutsches Archäologisches Institut / KulturGutRetter Blue Shield Deutschland Deutsche Gesellschaft für Kulturgutschutz SiLK – Sicherheitsleitfaden Kulturgut
Die 25. Ausgabe der der Archiv-Nachrichten Niedersachsen (A-NN) ist erschienen!
Die Archiv-Nachrichten Niedersachsen sind bei ihrem 25. Band angelangt. Seit ihren Anfängen im Jahr 1997 sind die A-NN das Publikationsorgan der jährlich stattfindenden (niedersächsischen) Archivtagungen. Da aufgrund der Corona-Pandemie der für 2021 vorgesehene Norddeutsche Archivtag in Mecklenburg-Vorpommern ausfallen musste, ging die Redaktion auf die Suche nach anderen Beiträgen für die Rubrik „Aus der Arbeit der Archive“.
Insgesamt 14 Beiträge zu Fragen der Archivgutbildung, Bestandserhaltung, Erschließung und Bereitstellung aber auch zur Organisation des archivischen Alltags und zur Quellenkunde vereint die 25. Ausgabe der Archiv-Nachrichten Niedersachsen.
der neue Citizen-Science-Wettbewerb für Städte und Kommunen
DasMuseum für Naturkunde Berlin und Wissenschaft im Dialog führen in enger Zusammenarbeit mit der Citizen-Science-Plattform Bürger schaffen Wissen einen deutschlandweiten Wettbewerb für Städte und Kommunen durch, um CitizenScience, also die aktive Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, als zukunftsweisenden Ansatz zur Mitgestaltung und Bearbeitung von relevanten Themen für die Gesellschaft vor Ort sichtbar zu machen.