ICA Jahreskonferenz in Adelaide

Allgemein

Ein Gastbeitrag von Dr. Bettina Joergens

„Designing Archive“ ist das Motto der diesjährigen Konferenz des International Council of Archives in Adelaide (Australien). An dieser Konferenz nehmen etwa 700 Archivar*innen, Records Manager*innen und Verreter*innen verschiedener Berufe und Disziplinen teil, die darüber diskutieren, wie sich Archive verändern werden und müssen.


Der Präsident des ICA, David Fricker, betonte in seiner Begrüßung, dass es hier in Adelaide und für die Archive zurzeit darum geht, die Menschen ins Zentrum unserer Entscheidungen und Prozesse zu stellen. Das heißt, dass wir uns fragen sollten, inwiefern unsere Kund*innen, die Bürger*innen, Partner/Stakeholders sowie verschiedene gesellschaftliche Gruppen von dem, was Archive tun und anbieten, profitieren. Die Beiträge und Diskussionen werden von der Suche nach Innovationen und neuen, kreativen Konzepten getragen.

Auf sehr unterschiedliche Weise wird diskutiert, inwiefern Archive und Records Management Macht- und Diskriminierungsstrukturen reproduzieren oder in Frage stellen können, etwa bei der Bewertung und Erschliessung von Unterlagen zu diskriminierten und benachteiligten Bevölkerungsgruppen, zum Beispiel von Migrant*innen oder – wie im Falle von Australien –  Aboriginies.

v.l.n.r.: Ralf Jacob M.A. (VdA-Vorsitzender), Dr. Bettina Joergens (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen / VdA-AK / SPA Steering Committee) und Dr. Frank M. Bischoff (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen).

Gleichzeitig werden Ideen und Konzepte vorgestellt, wie Archive und Records Management Prozesse und Arbeitsweisen digitalisieren können – denn sie müssen, wenn sie zukunftsfähig sein wollen. Digitalisierung bedeutet eine grundsätzliche Veränderung von Abläufen, digitaler Systemarchitektur sowie evt. auch vom Verständnis von „Unterlagen“ , Akten usw. Die Digitalisierung in diesem Sinne ist weniger technisch als organisatorisch zu klären; also: Wie werden wir künftig arbeiten? Was sind Archive in Zukunft und welche Bedeutung werden sie innerhalb der sich verändernden Gesellschaften und angesichts neuer Demokratieverständnisse haben?

Auch wenn einige Beiträge durchaus (zunächst) abwegig erscheinen, so hilft diese ICA-Konferenz, über den Tellerrand und „out of the box“ zu denken.

Die Tagung wird sehr gut auf Twitter kommentiert, siehe  #DTAAdelaide2019 (siehe auch Retweets von Bettina Joergens).

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