Autografe, Drucke und andere Kostbarkeiten – 35 KEK-Modellprojekte zum Originalerhalt gestartet

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Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) fördert 35 Modellprojekte
zum Originalerhalt in Archiven und Bibliotheken. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Ländergemeinschaft stellen gemeinsam rund 480.000 Euro bereit. Erstmals seit Gründung der KEK ist der Länderanteil, der über die Kulturstiftung der Länder (KSL) zugewendet wird, um 50.000 Euro erhöht worden.

Wilhelm Gottlieb Tilesius von Tilenau, Großauge, 20. März 1805. Das Blatt ist die erste naturwissenschaftliche Beschreibung der Tierart, die in den Gewässern vor Japan entdeckt wurde. © Marion Wenzel

Bundesweit starten 28 einjährige und sieben mehrjährige Modellvorhaben zur Bearbeitung herausragender
Einzelstücke, zur Notfallvorsorge und zum Kompetenzaufbau in den Einrichtungen. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin wird seine Akten des Archäologen Heinrich Schliemann (1822–1890) konservatorisch bearbeiten. Die Dokumente zur komplexen Erwerbungsgeschichte der Troja-Sammlung werden damit langfristig gesichert. Die Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns in München wird ein Konzept zu Bestandserhaltungsboxen für den Alltag entwickeln. Die Boxen sollen auf den Schreibtischen der Mitarbeitenden in Archiven bereitstehen, um bei der Bearbeitung von Akten direkt kleinere Schäden wie Knicke beheben zu können. Die Schadensprävention ist damit effektiv in die allgemeinen Geschäftsgänge der Archivarbeit integriert.

Die Kustodie der Kunstsammlung der Universität Leipzig wird einzigartige Zeugnisse einer Weltumseglung sichern: Der wissenschaftlich-zeichnerische Nachlass von Wilhelm Gottlieb Tilesius von Tilenau (1768–1857) wird umfassend restauriert. Im dreijährigen KEK-Modellprojekt werden die Zeichnungen mit handschriftlichen Notizen des Entdeckers für die Zukunft geschützt.

„Die KEK-Modellprojektförderung ermöglicht, für individuelle Probleme und Fragestellungen des Originalerhalts neue Lösungswege zu finden,“ erklärt Ursula Hartwieg, Leiterin der KEK. „Für punktuelle Bestandssicherung und die aktive Notfallvorsorge, die einzig in diesem Programm unterstützt wird, ist das Förderangebot auch nach mehr als 10 Jahren Laufzeit unverzichtbar.“

KEK-Modellprojektförderung 2021:
Alle Projekte von A bis Z im Überblick

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