Kategorie-Archiv: Nutzung

Pressemitteilung zum 8. TAG DER ARCHIVE „Mobilität im Wandel“ am 5./6. März 2016 – bundesweit

Am 8. TAG DER ARCHIVE am 5. und 6. März 2016 nehmen überall in Deutschland unter dem Motto „Mobilität im Wandel“ mehr als 300 Archive teil.

„Mobilität“ ist mehr als einfach nur eine Bewegung von A nach B. Der Begriff hat soziale, politische, technische und wirtschaftliche Dimensionen, die einander im Laufe der Geschichte wechselseitig beeinflusst haben. Man betrachte etwa die Erfindung der Eisenbahn und den dadurch angestoßenen wirtschaftlichen und politischen Wandel im 19. Jahrhundert, der wiederum einen starken Impuls für Kunst und Literatur bot. Die Aktualität des Themas Mobilität zeigt sich auch auf gänzlich „untechnischen“ Gebieten – wie etwa beim Thema Migration, was sich in Völkerwanderungen, Flüchtlingsbewegungen oder Auswanderungswellen wiedererkennen lässt. Nicht zuletzt gibt es auch die „Soziale Mobilität“: Der Auf- und Abstieg von Menschen in der modernen Industriegesellschaft. All diese Themen haben ihren Niederschlag in Archiven gefunden.
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Online-Recherche der umfangreichen Bestände des Archivs der Akademie der Künste

von Torsten Musial

Seit kurzem sind die umfangreichen Bestände des Archivs der Akademie der Künste für jeden online recherchierbar. Unter der Adresse https://archiv.adk.de lassen sich detaillierte Informationen zu gut 1 Million Archivalien und 462.000 analogen wie digitalen Objekten abrufen. Zu den Beständen gehören derzeit 1.130 Vor- und Nachlässe von Künstlerinnen und Künstlern, die Archive von 45 Institutionen und Verbänden sowie 70 thematische Sammlungen.Weiterlesen

Runder Tisch am 18. Januar 2016 zur geplanten Verlegung des Staatsarchivs Würzburg

Medienmitteilung der bayerischen Landtagsabgeordneten Kerstin Celina (Bündnis 90/Die Grünen)

Geeinte Opposition gegen die Verlagerung des Staatsarchivs Würzburg

Die Landtagsabgeordneten Kerstin Celina (Bündnis 90/Die Grünen), Georg Rosenthal (SPD) und Hans-Jürgen Fahn (Freie Wähler) haben am 18. Januar 2016 in Würzburg gemeinsam zum Runden Tisch „Staatsarchiv Würzburg“ geladen. Zuvor besuchten die drei Abgeordneten am vormitttag gemeinsam das Staatsarchiv in der Würzburger Residenz, um sich vor Ort einen Überblick über die Bestände sowie die Arbeit der Archivarinnen und Archivare zu machen.

Zum Runden Tisch kamen Experten, fachkundige Archivnutzer und zahlreiche interessierte Bürger um die Antworten der Staatsregierung auf die Parlamentarischen Initiativen der drei Abgeordneten zur geplanten Verlagerung des Würzburger Staatsarchivs, die Bedeutung des Staatsarchivs innerhalb der Archiv- und Forschungslandschaft in Würzburg und die Bedingungen, die ein neuer Standort erfüllen müsste, zu diskutierten.Weiterlesen

Keine Zerschlagung des Wissenschaftsstandorts Würzburg durch eine Verlegung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen

Bitte setzen Sie ein Zeichen gegen die Zerschlagung des Wissenschaftsstandortes Würzburg!

Unterstützen Sie uns und unterzeichnen Sie die Online-Petition!

Herzlichen Dank!!!

https://www.openpetition.de/petition/online/keine-zerschlagung-des-wissenschaftsstandorts-wuerzburg-durch-eine-verlegung-des-staatsarchivs

Gemeinsame Veranstaltung der Fachgruppe 7: Medienarchive und der Fachgruppe 8: Archive der Hochschulen sowie wissenschaftlicher Institutionen

Am letzten Veranstaltungstag fanden sich auch am 85. Deutschen Archivtag die Fachgruppen 7 (Medienarchive) und 8 (Archive der Hochschulen sowie wissenschaftlicher Institutionen) zu einer gemeinschaftlichen Sitzung zusammen. Eingangs begrüßte die Vorsitzende der Fachgruppe 8 Dr. Sabine Happ (Münster) in Vertretung des kurzfristig erkrankten Dr. Jens Blecher (Leipzig) die anwesenden Teilnehmer.

Dr. Klaus Nippert (Karlsruhe) warb in seinem pointierten Beitrag „Die Schere zwischen dem Geschehen auf Archivtagen und der täglichen Praxis geht immer weiter auseinander. Gedanken zum Umgang mit dem Fortschritt im Archiv“ um Nachhaltigkeit bei der der Planung von Digitalisierung.

Nippert charakterisierte eingangs die Archivare in gewissem Sinne als Getriebene mit einem abgewandelten Zitat Henry David Thoreaus: „We do not ride on digitization, it rides upon us.“ (Original: „We do not ride on the railroad, it rides upon us“). Weiterlesen

Erschließungsstandards und Vernetzung

Sektionssitzung 3 auf dem Deutschen Archivtag 2015

Nach einer doch eher ruhigen Mitgliederversammlung wurde es in der Sektion 3 wieder sehr technisch (wie beim Tagungsthema zu erwarten). Wie kann die Erschließung von Archivalien durch die Nutzung von Standards und/oder von genormten Daten verbessert bzw. beschleunigt werden? Dieser Fragestellung widmete sich die Sektion 3 am Donnerstagnachmittag.  Die von Torsten Musial souverän geleitete Sitzung zeigte anhand von positiven Beispielen die Vorteile welche Archive haben, wenn sie Normdaten nutzen bzw. „mitgestalten“.

Karsten Kühnel (Bayreuth): Funktionen als Räume für institutionelle Episoden – Normdateien als ISDF
Zu Beginn seines Vortrages definierte Karsten Kühnel einige Begriffe, die für seinen Vortag wichtig waren (archiv, functions, fonds, agent, provenance). Danach ging er näher auf den Begriff „funktionale Provenienz“ und das ICA-Metadatenmodell mit seinen vier Entitäten ein. Im Anschluss zeigte er auf, wie das Wissen um die oben genannten Begriffe bei der Erschließung Verwendung finden kann. Konkret könnt diese bei Fragen wie: Warum ist Archivgut entstanden und wurde es überliefert? oder bei der Begründung für die Mischung von Akteurs- und Funktionsbezogenheit bei der Bestandsgliederung helfen. Zum besseren Verständnis präsentierte Karsten Kühnel anschließend die einzelnen Elemente der genormten ISDF-Datei für das Beispiel des Bestandsbildners „Universität Bayreuth“.

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Archive für die Informationsgesellschaft

Erste gemeinsame Arbeitssitzung auf dem Deutschen Archivtag 2015

Dr. Christian Keitel (Landesarchiv Baden-Württemberg, Stuttgart) führte Sitzung mit folgenden Fragen ein: Welche Erwartungen hat die Informationsgesellschaft an die Archive? Welche neuen Aufgaben kommen auf die Archive zu? Sollen die Archive diese anenhmen oder können die Archive es sich leisten, diese abzulehnen?

Paul Flamme (Staatsarchiv Hamburg) stellte die neue Aufgabe für ein staatliches Archiv – das Transparenzportal Hamburg – vor. Seit dem 1. Januar 2015 ist das Hamburger Staatsarchiv zuständig für das Portal, das im Hamburger Transparenzgesetz seine Legitimation hat. Das Gesetz entstand aufgrund einer Volksinitiative im Jahr 2011 und wurde am 6. Oktober 2012 verabschiedet. Es beschreibt den Weg der öffentlichen Verwaltungen vom Amtsgeheimnis zum open data.Weiterlesen

Personenbezogene Daten und personenbezogene Schutzfristen

Fester Bestandteil eines Archivtagsbesuchs sind am ersten Tag nicht nur die Archivtagstaschen, sondern auch die Fortbildungsveranstaltungen. Während erstere aber nur eine kurze Halbwertszeit haben und bald immer irgendwie verschwunden sind (bei mir zumindest), bleibt aus letzteren doch zumeist wesentlich mehr, was noch auf lange Zeit hin für den Berufsalltag nützlich sein kann.

 

Da dieses Blog hier explizit auch der Fachdiskussion dienen soll, möchte ich einen sehr spannenden Gedanken skizzieren, der bei der schönen Fortbildungsveranstaltung zu „Personenbezogenen Angaben in Archivgut und Erschließungsdaten“ von Grit Kurth und Stephen Schröder thematisiert wurde und sicherlich verdient, stärker ins archivarische Allgemeinwissen einzugehen: Gemeint ist der Unterschied zwischen personenbezogenen Daten und personenbezogenem Archivgut. Oder besser: die Nicht-Deckungsgleichheit von personenbezogenen Daten und personenbezogenem Archivgut. Wir wissen alle, dass es nur eine ganz geringe Zahl von Dokumenten gibt, die tatsächlich reine Sachakten ohne jegliche Erwähnung von individuellen Personen darstellen. Der Normalfall sind viel eher Sachakten mit einer unterschiedlichen Dichte von personenbezogenen Informationen. Aus meinem subjektiven Empfinden reagieren Archivarinnen und Archivare sehr zurückhaltend, vielleicht gar restriktiv, wenn es um den Umgang mit solchem Schriftgut geht, sei es bei der Vergabe von Schutzfristen oder der Vorlage für die Benutzung. Häufig dürfte die Verhängung von personenbezogenen Schutzfristen sein, die den freien Zugang zum entsprechenden Archivgut zumeist um mehrere Jahrzehnte nach hinten verschiebt. Eine sehr unbefriedigende Situation, wenn man Archive nicht als abgeschiedene Orte der Bewahrung, sondern als offene Häuser der Geschichte verstehen will, doch die archivarische Angst vor der Enthüllung vermeintlicher oder tatsächlicher personenbezogener Daten scheint größer zu sein als der Wunsch nach Befriedigung von Zugangsinteressen.

 

LAV NRW R Gerichte Rep. 112 Nr. 741

Beispiel für eine personenbezogene Akte: Prozessverfahrensakte Sondergericht Köln (LAV NRW R Gerichte Rep. 0112 Nr. 741)

 

Erfreulicherweise bezogen die Referenten – stets mit Blick auf die archivrechtliche Literatur! – eine eindeutige Position: Das bloße Vorkommen von personenbezogenen Daten rechtfertigt noch keineswegs die Verhängung personenbezogener Schutzfristen. Weiterlesen