Alle Artikel von Thorsten Unger

Über Thorsten Unger

Wissenschaftlicher Archivar der Universität und der Hochschule Osnabrück im Nds. Landesarchiv, Abteilung Osnabrück

Kurzbericht zum 10. Treffen der AG Norddeutscher Hochschul- und Wissenschaftsarchive am 24. April 2018 in Osnabrück

Die Teilnehmer des 10. Arbeitstreffens vor dem Hauptgebäude des Osnabrücker Schlosses (Copyright: Universität Osnabrück / Frank Muscheid)

Am 24. April 2018 traf sich die AG Norddeutscher Hochschul- und Wissenschaftsarchive zu ihrem jährlichen Arbeitstreffen. Gastgeber war in diesem Jahr das Universitäts- und Hochschularchiv Osnabrück. Nach der Begrüßung durch Dr. Birgit Kehne (Nds. Landesarchiv – Standort Osnabrück) und den Gastgeber Dr. Thorsten Unger (Universitäts-/Hochschularchiv Osnabrück) wurde das Osnabrücker Kooperationsmodell zwischen Landesarchiv, Universität und Hochschule skizziert, das seit 2011 in dieser Form existiert: Universität und Hochschule Osnabrück beschäftigen einen Facharchivar des höheren Dienstes, der seinen Dienstsitz im Nds. Landesarchiv – Standort Osnabrück hat. Die Archive der beiden Hochschulen werden als Deposita im Landesarchiv aufbewahrt.Weiterlesen

Nds. Landesarchiv digitalisiert Osnabrücker Gestapo-Kartei – Kooperation mit der Universität Osnabrück zur Geschichte der Staatspolizeistelle

Die Osnabrücker Gestapo-Kartei im Nds. Landesarchiv – Standort Osnabrück (Foto: Thorsten Unger)

Das Niedersächsische Landesarchiv – Standort Osnabrück digitalisiert die in seinen Beständen aufbewahrte Gestapo-Kartei und stellt sie für das an der Universität Osnabrück von Prof. Christoph Rass und seinem Team durchgeführte DFG-Forschungsprojekt „Überwachung. Macht. Ordnung – Personen- und Vorgangskarteien als Herrschaftsinstrument der Gestapo“ zur Verfügung. Erstmalig wird eine Gestapo-Kartei mit Methoden der „digital history“ untersucht.

„Die Osnabrücker Gestapo erfasste seit 1933 politische Gegner im gesamten Regierungsbezirk Osnabrück. Dieser umfasste neben Stadt und Land Osnabrück auch die Grafschaft Bentheim und das Emsland, ein Gebiet mit einer Einwohnerzahl von gut einer halben Millionen Menschen. Die Zentralkartei der Staatspolizeistelle Osnabrück umfasst etwa 50.000 Karteikarten. Auf diesen Karten werden Lebenslaufdaten von Personen erfasst; sie enthalten damit Informationen über Gründe und Umstände ihrer Verfolgung. Dieser überlieferte Datenspeicher der Gestapo ist höchst selten in Deutschland: Nur insgesamt 6 Karteien haben sich überhaupt überliefert.“[1]

Mehr Informationen zum Projekt finden sich auf dem Blog des Historischen Vereins Osnabrück.

Zur Pressemitteilung der Universität Osnabrück geht es hier.

[1] https://hvos.hypotheses.org/583

 

Fortbildungsprogramm 1. Halbjahr 2018 des LWL Archivamtes für Westfalen online

Das Fortbildungsprogramm des LWL Archivamtes für Westfalen (1. Halbjahr 2018) ist online und hier zu finden. Themen sind:

  1. Gut verpackt lebt länger! Aufbewahrungssysteme für Archivgut (22. Februar)
  2. Elektronische Aktenführung (24. April)
  3. Wie präsentieren sich Archive? Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit von analog bis digital (15. Mai)
  4. Strategische Planung in Archiven (3. Juli 2018)

(via archivamtaktuell 03/2017 – Newsletter des LWL-Archivamtes für Westfalen)

Erschließung einer Münzsammlung: NLA Osnabrück kooperiert mit Universität und Landkreis Osnabrück

Anna Philine Schöpper, Fabian Schröder, Julia Fesca und Dr. Sebastian Steinbach (v.l.) freuen sich über erste Ergebnisse bei der Arbeit an der Münzsammlung des Landkreises.

Münzen machen Geschichte „begreifbar“: Eine Sammlung von mehr als 700 Münzen wird derzeit im Niedersächsischen Landesarchiv am Standort Osnabrück in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität untersucht. Die Sammlung wurde 1975 dem Landkreis Osnabrück übergeben, aber nie systematisch katalogisiert oder wissenschaftlich ausgewertet. Mehr Infos hier.

Gemeinsam Kulturgüter retten! Osnabrücker Museen und Archive gründen einen Notfallverbund

Erfreulich: Auch in Osnabrück wurde nun ein Notfallverbund gegründet. Mitglieder sind die Stadt- und Kreisarchäologie, das Niedersächsische Landesarchiv – Standort Osnabrück, die Universitätsbibliothek, das Museum Industriekultur, das Felix-Nussbaum-Haus/Kulturgeschichtliches Museum und das Bistumsarchiv.

Gleichzeitig sind damit auch die im Niedersächsischen Landesarchiv als Deposita verwahrten Archive der Stadt Osnabrück, des Kreises und der kreisangehörigen Gemeinden sowie der Universität und der Hochschule durch den Verbund abgedeckt.

Mehr Informationen finden sich auf dem Blog des Historischen Vereins Osnabrück.

Webseite des Verbands Niedersächsischer Archivarinnen und Archivare e.V. online

Der Verband Niedersächsischer Archivarinnen und Archivare e.V. (VNA) ist jetzt auch mit eigener Webseite im Internet vertreten.

Der VNA ist 2015 aus der „Arbeitsgemeinschaft der niedersächsischen Kommunalarchivare“ (ANKA) hervorgegangen, in der seit 1963 die haupt- und ehrenamtlichen Kommunalarchivare Niedersachsens organisiert waren. Mit der Erweiterung zum VNA werden jetzt alle Archivsparten abgedeckt, auch für Ehrenamtliche besteht weiterhin die Möglichkeit einer Mitgliedschaft.

Der VNA gibt die Archiv-Nachrichten Niedersachsen (PDF’s der älteren Ausgaben sind auf der Homepage zu finden) heraus und organisiert den Niedersächsischen Archivtag (der kommende Archivtag findet am 24. und 25. April 2017 in Holzminden statt).

Informations­plattform „forschungsdaten.info“

Die Universität Konstanz hat eine empfehlenswerte Informationsplattform ins Netz gestellt, die sich dem Thema „Forschungsdatenmanagement“ allgemeinverständlich annimmt. Die Plattform ist aus dem Projekt bwFDM-Info der Universitäten Heidelberg, Hohenheim, Konstanz, Tübingen und des KIT entstanden und wurde durch das MWK Baden-Württemberg gefördert.

Warum ist das Thema von Relevanz? Einhergehend mit der Digitalisierung bzw. der Arbeit mit „born digitals“ stellt sich an Hochschulen zunehmend die Frage, wie mit Forschungs- bzw. Primärdaten umzugehen ist – also den Daten, auf deren Grundlage ein Forschungsprojekt fußt. Die Grundproblematik ist dabei dieselbe wie beim klassischen Verwaltungsschriftgut: Während Wissenschaftler vor einigen Jahrzehnten ihre analogen Fragebögen oder Laborbücher einfach ins Regal stellen konnten (wo sich diese in der Regel mit einigen wenigen Maßnahmen ohne größeren Verlust aufbewahren ließen), muss er heute dafür sorgen, dass seine Dateien oder Datenbanken auch noch einige Jahre technisch lesbar bleiben.Weiterlesen