Kategorie-Archiv: Aktuelles

Überarbeitung des Berufsbilds von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Archiven

Ein Gastbeitrag von Katharina Tiemann, Leiterin des VdA-Arbeitskreis Ausbildung und Berufsbild

Im Jahr 2009 hat der VdA erstmalig ein Berufsbild von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Archiven vorgelegt. Das Papier war von den Mitgliedern des VdA-Arbeitskreis Ausbildung und Berufsbild erarbeitet worden und fand  bei den Mitgliedern aller Archivsparten breite Zustimmung. Jetzt soll es überarbeitet werden.

Foto: VdA

Die massiven Veränderungen des Berufsbildes in den vergangenen Jahren waren in allen Archivsparten spürbar. Insbesondere die Herausforderungen der elektronischen Langzeitarchivierung verändern das Berufsbild deutlich, da Kenntnisse und Kompetenzen zwingend sind, die bislang, je nach Archivsparte, entweder gar nicht oder nur punktuell gefragt waren.

Der Arbeitskreis Ausbildung und Berufsbild im VdA hat es sich daher zur seiner Hauptaufgabe gemacht, das vorliegende Berufsbild grundlegend zu überarbeiten.Weiterlesen

Offene Archive – 5. Konferenz mit Archivcamp – Ein Tagungsbericht

Wo ist meine Akte?“, so steht es als großes Graffito im Eingang des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin, dem heutigen Sitz des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, dem Gastgeber der diesjährigen Konferenz „Offene Archive“. Löst man die Frage von ihrem räumlichen und historischen Kontext und weitet sie in die Richtung „Wo sind die Informationen, die ich gerne hätte?“, dann berührt man den Kern dessen, was die „Offenen Archive“ ausmacht: den Zugang zu Archiven und Archivgut verbessern, die Sichtbarkeit von Archiven und Archivgut verstärken, Archive und Nutzer besser vernetzen. Und tatsächlich gab auch die mittlerweile fünfte Konferenz „Offene Archive“ wieder zahlreiche Impulse für ein positives Miteinander von Archiven und Nutzern und den erfolgreichen Einsatz digitaler Anwendungen im archivischen Umfeld.

 

Eingang zum Stasi-Unterlagen-Archiv

Rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich in Haus 22 des früheren MfS-Areals eingefunden, einem ehemaligen Veranstaltungssaal für MfS-Offiziere und SED-Mitglieder, der heute als Campus für Demokratie erfreulicheren Diskussionen dient. Mit dem 4. und 5. November 2019 als Tagungstermin fand die Konferenz in unmittelbarer zeitlicher und räumlicher Nähe zum dreißigjährigen Jubiläum der Maueröffnung statt, was an diesem Ort stets präsent war (nicht zuletzt durch abendliche Bild- und Toninstallationen auf den riesenhaften Gebäudefronten). Weiterlesen

Projektförderungen des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg stellt Fördermittel für Forschungsprojekte zur Provenienzforschung im Bereich „NS-Raubgut“ und seit Beginn des Jahres auch für „Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ zur Verfügung. Die nächste Antragsfrist für eine langfristige Förderung in beiden Bereichen endet am 1. Januar 2020.

Sitz des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste in Magdeburg. ©Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Foto: Viktoria Kühne

Im Forschungsbereich „NS-Raubgut“ sind neben öffentlichen Einrichtungen auch privat getragene Einrichtungen (z.B. Museen, Archive, Vereine, Unternehmen) und Privatpersonen in Deutschland antragsberechtigt. Das Zentrum fördert systematische Bestandsprüfungen und Grundlagenforschung zum historischen Kontext des NS-Kulturgutraubs sowie die Erschließung von Archivbeständen und die Rekonstruktion von privaten Sammlungen, die während der NS-Herrschaft verfolgungsbedingt entzogen, aufgeteilt oder zerstört wurden.Weiterlesen

Was sich Historikerinnen und Historiker von Archiven wünschen

Mareike König, die auf dem 3. Berliner Landesarchivtag am 20. November 2019 den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Geschichtswissenschaft und Archive im digitalen Zeitalter: Chancen, Risiken und Nebenwirkungen“ hält, hat sich im Vorfeld unter Historikerinnen und Historikern mit der Frage umgehört, was diese sich von Archiven wünschen.

Die äußerst interessanten Ergebnisse der Umfrage sind im Blog Digital Humanities am Deutschen Historischen Institut in Paris nachzulesen. Wer es noch genauer wissen will, kann die Diskussion über diese Frage bei Twitter nachlesen.

Zum Programm des 3. Berliner Archivtages und zur Anmeldung hier entlang: https://www.berlinerarchive.de/3-berliner-archivtag-2019/

Flyer des Berliner Landesarchivtages 2019: Flyer LAT Berlin 2019

 

ZDF beteiligt sich am „Welttag des audiovisuellen Erbes“

Zum Welttag des audiovisuellen Erbes am 27. Oktober 2019 macht das ZDF ausgewähltes Fernsehmaterial aus seinen Archiven zugänglich.

Es gibt aus Sicht des ZDF-Archivs noch sehr viel mehr interessante und spannende Beiträge, aber die derzeitige, zu komplizierte Rechtslage (v.a. bei den Urheber- und Nutzungsrechten) ermöglicht nur diese „kleinen Schritte“. Aber ein Anfang ist damit gemacht …

Toolkit Elevator Pitch auf Deutsch erschienen

Unter einem Elevator Pitch versteht man eine äußerst knappe Präsentation einer Idee, eines Sachverhaltes oder eines Projekts. Die Kurzpräsentation soll darauf abzielen, die ZuhörerInnen in einer kurzen Kommunikationssituation wie etwa bei einer Begegnung in einem Aufzug oder bei einem Empfang mitzureißen, zu überzeugen, Unterstützung zu gewinnen oder um Verständnis für das Anliegen zu werben.

Nicht nur im Berufsleben ist es oft sehr wichtig, die Kunst zu beherrschen, im richtigen Moment das Richtige zur richtigen Person zu sagen. Besonders ArchivarInnen, die einen komplexen Beruf ausüben, der für viele Menschen auf den ersten Blick nicht als relevant eingestuft wird, könnten davon profitieren, diese Fähigkeit zu perfektionieren.

Im Zuge der Konferenz des Internationalen Archivrats in Mexiko  2017 hat das Steering Commitee der Section of Professional Associations (SPA) einen erfolgreichen Workshop zum Thema durchgeführt. Die TeilnehmerInnen fanden es  ungemein gewinnbringend, gemeinsam zu üben,  die Arbeit der Archive und Schriftgutverwaltungen überzeugend und unterhaltsam darzustellen.Weiterlesen

Offene Archive – 5. Konferenz mit ArchivCamp

Offene Archive – 5. Konferenz mit ArchivCamp
4. und 5. November 2019, Berlin

30 Jahre nach der Friedlichen Revolution von 1989:

Der Arbeitskreis Offene Archive im VdA lädt herzlich nach Berlin ein!

 

Die Öffnung des Archivs der Stasi war ein weltweit einmaliger Vorgang mit Vorbildwirkung für viele postdiktatorische Gesellschaften. Erstmals konnten Bürger*innen am 2. Januar 1992 Einsicht in Stasi-Unterlagen nehmen, um ihr eigenes Schicksal aufzuklären. Die Machtzentrale der DDR-Geheimpolizei ist heute ein Ort der Aufklärung über Diktatur und Widerstand und ein Lernort für Demokratie.

Am 4. und 5. November 2019 laden wir 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution zur fünften Ausgabe der „Offenen Archive“ in Berlin ein. Hochkarätige Keynotes, spannende Kurzvorträge sowie eine Podiumsdiskussion zur Archiv-, Netz- und Kulturpolitik sind Teil des Programms. Das öffentliche archiv-, netz- und kulturpolitische Podium am 4. November (ab 19 Uhr) wird u.a. mit Roland Jahn (Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen), Prof. Dr. Gerald Maier (Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg), Helene Hahn (Wikimedia Deutschland e.V., Präsidium), Erhard Grundl (MdB, kulturpolitischer Sprecher Bündnis90/Die GRÜNEN-Bundestagsfraktion) und Martin Rabanus (MdB, Sprecher für Kultur und Medien, SPD-Bundestagsfraktion) besetzt sein.Weiterlesen

Call for Papers 90. Deutscher Archivtag 2020 Bielefeld

Vom 6. bis 9. Oktober 2020 findet der 90. Deutsche Archivtag in Bielefeld statt. Als Rahmenthema hat der VdA-Vorstand „Miteinander arbeiten und miteinander reden – Kommunikation rund um das Archiv“ gewählt. Ab sofort können Themenvorschläge für Vorträge eingereicht werden.

Vorschläge für den 90. Archivtag 2020 können ab sofort eingereicht werden! Grafik: VdA

Für den 90. Deutschen Archivtag hat der Programmauschuss des Gesamtvorstandes eine Neuerung beschlossen: Die Gemeinsame Arbeitssitzung wird in Bielefeld keine thematisch eigenständige Sitzung sein, sondern eine Vorschau und gleichzeitig Überleitung zu den Sektionssitzungen 1 und 2. Vier Themen werden dort in Kurzreferaten angeschnitten, welche dann in den Sektionen 1 und 2 gemeinsam mit dem gesamten Plenum vertiefend diskutiert werden sollen.Weiterlesen

Rückblick 24. Kolloquium der Archivschule Marburg

Ein Gastbeitrag von Christian Rausch

Am 24. und 25. Juni 2019 feierte die Archivschule Marburg ihr 70-jähriges Bestehen mit dem 24. Archivwissenschaftliches Kolloquium, diesmal zum Thema „Berufspraxis und Ausbildung. Archivarische Kompetenzen im 21. Jahrhundert“, und einer Ausstellung im Staatsarchiv Marburg. Anlässlich des Jubiläums erlaubte sich die Archivschule einen Fokus in eigener Sache: Zur Zukunft der archivarischen Fachausbildung.

Bot Raum für Diskussionen: Das 24. Kolloquium der Archivschule Marburg. Foto: Archivschule Marburg

Nach einer Eröffnungsansprache durch die Leiterin der Archivschule Marburg, Dr. Irmgard Christa Becker, und einem Grußwort von Bürgermeister Wieland Stötzel erfolgte der Eröffnungsvortrag von Geir Magnus Walderhaug von der Universität Oslo zum Thema „Archival education ‚for-ever‘ or ‚for-now‘“. Er plädierte für eine stärkere öffentliche Sichtbarkeit des Archivarsberufs, spannte einen Bogen über die großen Fragen archivwissenschaftlicher Lehre und thematisierte manches Spannungsfeld, das später noch vertieft diskutiert werden sollte. Weiterlesen